Ein Mal im Jahr ruft Michael von Erkunde die Welt Reiseblogger dazu auf, ihre schönsten Fotos des vergangenen Jahres zu präsentieren. Er gibt immer sechs Kategorien vor, die man erfüllen kann, aber auch kreativ ersetzen, abwandeln, auslegen oder beliebig ergänzen darf. Dieses Jahr sind es statt der sechs einfachen Kategorien sechs gegensätzliche Pärchen. Man kann sich entweder für einen der beiden Gegensätze entscheiden, oder man zeigt einfach für beide Begriffe ein Foto.
Die vorgeschlagenen Pärchen lauten wie folgt:
- Stadtbild oder Landschaft?
- Tier oder Pflanze?
- Berge oder Meer?
- Fremdländisch oder einheimisch?
- Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
- Schwarz-weiß oder bunt?
- Zusatzkategorie: schönstes Foto
Ich nehme zum dritten Mal an Michaels #FopaNet teil und zeige in diesem Jahr ausschließlich Fotos aus dem unbekannten Nordwesten Argentiniens, der sogenannten Puna. Diese Hochwüste, die auf etwa 3500-4500 Metern Höhe liegt, bildet zusammen mit dem bolivianischen Altiplano und der chilenischen Atacama eine geographische Einheit. Etwa eine Woche waren wir hier im August 2019 mit einem geländegängigen Toyota 4-Runner überwiegend offroad unterwegs. Und während es in den berühmten Regionen der Nachbarländer vor Touristen wimmelt, entdecken wir die Puna fast für uns alleine.
1. Stadtbild oder Landschaft?
Diese Frage stellt sich in der Puna nicht, denn wer hier unterwegs ist, bekommt vor allem eins: spektakuläre Landschaft! Hinter jeder Kurve wartet ein neuer Wahnsinns-Ausblick! Und während wir mit unserem Geländewagen staunend durch diese abgelegene Gegend fahren, fragen wir uns immer wieder: Was soll nach dieser Reise landschaftlich noch kommen?!





2. Tier oder Pflanze?
„Puna“ bedeutet auf Quechua „hohes Land“. Und mit Höhen oberhalb von 3500 Metern und wüstenhafter Trockenheit haben natürlich nicht nur wir Menschen zu kämpfen, sondern auch Tiere und Pflanzen. Entsprechend karg ist dieser Landstrich. Nur wenige niedrige Sträucher, Gräser und Kakteen wachsen in der Hochlandwüste. Doch wo sie sind, sind auch Lamas, Vikunjas und Alpakas zu Hause. Immer wieder treffen wir große Herden dieser Tiere am Straßenrand. Daher fällt meine Entscheidung bei diesem Pärchen auf beides: Tier und Pflanze!


3. Berge oder Meer?
Die Puna wird u.a. von den Gebirgsketten der Anden durchzogen, sie liegt im Landesinneren des südamerikanischen Kontinents, fernab der Küste. Daher eigentlich eindeutig: Berge! Doch eins der vielen Highlights der Puna ist ein Meer aus Steinen, das Campo de Piedra Pomez. Nur zu erreichen über einen relativ anspruchsvollen 4×4-Track, liegt dieses Bimssteinfeld, das vulkanischen Ursprungs ist, inmitten einer Sandwüste. Ein absolut faszinierender Ort!

4. Fremdländisch oder einheimisch?
Immer in die Fremde! Ich lebe gerne in Deutschland, aber ich liebe es, neue Länder zu entdecken, exotische Orte zu erkunden, andere Kulturen kennenzulernen und vor allem zu sehen, wie die Menschen in anderen Teilen der Welt leben. In der Puna sind die meisten Gegenden vollkommen unbewohnt. Nur in der Nähe von Bergbau-Minen, in denen überwiegend Metalle abgebaut werden, findet man kleinere Dörfer, wie z.B. den kleinen Ort Olacapato. Olacapato hat immerhin 186 Einwohner und gehört mit seiner Lage auf 4090 Metern Höhe zu den höchsten Orten in Argentinien. Die Menschen wohnen in dieser absolut kargen Gegend in kleinen Steinhäusern. Wir drehen eine Runde durch den Ort, und vor allem der kleine Bahnhof mit Wild-West-Atmosphäre hat uns fotografisch fasziniert.

5. Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Fotografisch gesehen sind beide Tageszeiten wegen des schönen Lichts toll! Dennoch würde ich mich hier ganz klassisch für den romantischen Sonnenuntergang entscheiden. Außerdem kostet es mich als „Eule“ immer enorme Überwindung, pünktlich für den Sonnenaufgang aufzustehen. Leider habe ich jedoch für beide Gegensätze kein brauchbares Foto aus der Puna.
6. Schwarz-weiß oder bunt?
Die Fotos auf meinem Blog sind fast alle in intensiven, gut gesättigten Farben. Das Leben und die Landschaften der Erde sind bunt. Daher entscheide ich mich hier ganz eindeutig für bunt! In der Puna haben mich vor allem die teilweise „bunt“ wirkenden Berge und verschieden-farbigen Lagunen fasziniert. Je nach Wasserstand und Algenbefall schimmern sie von blau, türkisfarben über grün bis sogar zu einer intensiven roten Farbe.

Und weil sechs Kategorien zu wenig sind für die vielen tollen Aufnahmen aus der Puna, habe ich mich noch für zwei Zusatzkategorien entschieden:
7. Fels oder Brandung?
Markante Felsen fotografieren zu lernen gehörte für mich in der Puna dazu, denn immer wieder trafen wir auf großartige Modelle mitten in der Wüste. Ob spitz, rund, groß oder eher klein, auf den richtigen Winkel im Verhältnis zur Umgebung des Felsen kommt es an. Bei diesen drei Aufnahmen ist mir das, wie ich finde, schon ganz gut gelungen.

8. Befestigte Straße oder Offroad?
Definitiv Offroad! Ich liebe es einfach, abseits asphaltierter Straßen unterwegs zu sein! Und mit einem zuverlässigen Fahrzeug und den richtigen Reifen macht das auch mächtig Spaß. In der Puna sind abseits der fast durchgängig befestigten Ruta 43 alle Straßen Schotterpisten oder schlimmer, zum Teil mit sandigen, felsigen und immer wieder sehr steilen Abschnitten. Meistens kann man sich an vorhandenen Fahrspuren orientieren, wie z.B. auf der Strecke zum vorhin erwähnten Campo de Piedra Pomez. Eine Offline-App zum Navigieren, wir haben dafür Maps.me benutzt, ist jedoch unbedingt zu empfehlen. Ebenso ein Ersatzreifen, Werkzeug zum Montieren, Benzinkanister und immer ausreichend Trinkwasser! Oft sind uns nicht mehr als 3-4 andere Autos am Tag begegnet.

Mein schönstes Foto 2019
Mich unter meinen vielen Bildern der Puna für ein schönstes Foto zu entscheiden, fiel mir schwer! Letztendlich habe ich eine Aufnahme ausgewählt, an deren Entstehungsmoment ich mich sehr gut erinnere, weil mich die plötzlich vor mir liegende Landschaft, der Salar Antofalla, einfach total überwältigt hat! Nach einigem auf und ab über mehrere tausend Höhenmeter, gefrorene Hochplateaus, viel Schotterpiste und noch mehr Kurven, liegt uns plötzlich dieser Anblick zu Füßen, einfach gigantisch!

Welches ist dein Lieblingsfoto? Hast du ebenfalls an Michaels Fotoparade teilgenommen?
Hinterlasse mir gerne einen Kommentar! Deine Julia
17. Oktober 2019 at 19:50
… Ich mache dich morgen mit Peter Ryzek, dem Galeristen bekannt 😉 Schöne Fotos, Chapeau!
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18. Oktober 2019 at 15:21
Danke dir, Matthias! Ich freue mich auf deine Ausstellung – bis nachher 🙂
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18. Oktober 2019 at 12:37
Wow, sensationelle Landschaftsfotos! Da hab ich dich doch gleich in meinem Beitrag verlinkt 🙂
https://www.suitcaseandwanderlust.com/de/juxtaposition-in-der-fotografie/
Liebe Grüße, Nicola
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18. Oktober 2019 at 15:20
Danke dir, Nicola.
Dein Beitrag gefällt mir ebenfalls sehr. Schaut so aus, als hätten wir zum Teil ähnliche Reiseziele in diesem Jahr gehabt (Ecuador & Galapagos). Aber unser absolutes Highlight der 6 Wochen Südamerika war tatsächlich die Puna!
Liebe Grüße, Julia
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23. Oktober 2019 at 12:22
Oh wie wunderschön! Da kommen ganz tolle Erinnerungen auf, danke für’s Teilen der schönen Bilder! Wir waren im März in der Puna und fanden es einfach wahnsinnig toll!
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23. Oktober 2019 at 16:44
Hallo Anja,
sehr interessant, denn die Puna kennt ja bisher kaum jemand! Hast du einen Beitrag auf deinem Blog zu eurer Reise? Poste gerne den Link unter diesen Beitrag!
Lg, Julia
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27. Oktober 2019 at 20:58
Wow, das sind ganz tolle Aufnahmen. Ich kann gar nicht sagen, welche mir am besten gefällt.
Aktuell bin ich in Brasilien unterwegs, aber ich werde auch bald weiter nach Argentinien ziehen und freue mich nun umso mehr auf meine Reise dorthin.
Liebe Grüße aus Brasilien
Jenny
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28. Oktober 2019 at 11:29
Danke, liebe Jennifer!
Mir ist es auch extrem schwer gefallen aus den vielen Fotos auszuwählen 😉 Cool, Brasilien waren wir noch nicht – steht aber auch auf der langen Bucket List! Argentinien ist allerdings bisher unser Länder-Favorit in Südamerika. Es ist einfach traumhaft schön und unberührt.
Weiterhin gute Reise und lg, Julia
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29. Oktober 2019 at 13:44
Sensationelle Landschaftsbilder – unglaublich schön!!!
Danke für’s Zeigen und die Inspiration, die Augen noch weiter zu öffnen ..
Viele Grüsse,
Jürgen von http://www.motorprosa.com
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29. Oktober 2019 at 15:07
Danke Jürgen, für das dicke Lob!
Liebe Grüße, Julia
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17. November 2019 at 18:12
Atemberaubende Landschaften und wundervoll festgehaltene Bilder. Gefallen mir alle echt gut.
In meinem Beitrag habe ich dich auch verlinkt.
https://barfussimsand.de/fotoparade-2019-meinen-schoensten-bilder/
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18. November 2019 at 12:58
Danke, Evelyn! Ich schaue gleich direkt mal bei dir vorbei 🙂
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21. Dezember 2019 at 22:43
Hallo Julia,
tolle Fotos von dieser unwirklichen Gegend … wie viele Kilometer bist du denn insgesamt gefahren, und wie viele Offroad?
Viele Grüße Heike von Linie 5
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22. Dezember 2019 at 13:57
Liebe Heike,
in der Puna waren wir gute 1000 Kilometer unterwegs. Ich würde mal schätzen, dass etwa zwei Drittel davon Offroad waren. Die meisten der Straßen in dieser Gegend Argentiniens sind Schotterpisten, die nicht asphaltiert sind.
Liebe Grüße, Julia
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