Immer wieder erreichen uns über den Blog, auf den zugehörigen Social-Media-Kanälen, oder auch wenn wir unterwegs sind, Fragen zu unserem 4×4-Expeditions-Reisemobil. Die fünfzehn am häufigsten gestellten Fragen möchte ich einmal in diesem FAQ-Beitrag zusammenfassen und beantworten.
1. Was verbraucht euer Expeditions-Camper im Durchschnitt?
Der Toyota Hilux 4.0 Benziner V6 verbraucht mit unserem Aufbau durchschnittlich etwa 15-17 Liter bei moderater Fahrweise. Auf der Autobahn ab über 110 km/h und mit Antritten bei Überholmanövern werden es schnell auch noch 2-3 Liter mehr. Völlig klar, sparsam ist anders. Wir bewegen allerdings auch drei Tonnen Fahrzeug und die Wohnkabine sorgt für erheblichen Luftwiderstand, das darf man nicht vergessen.
2. Warum habt ihr euch für einen Benziner und gegen einen Diesel entschieden?
Der Vorteil eines Benziners ist, dass man damit definitiv auch langfristig in Deutschland und im europäischen Ausland in alle Innenstädte fahren darf. Außerdem können wir mit dem Benziner auch ohne Adblue und Dieselpartikelfilter in die entlegeneren Gebiete dieser Welt vordringen, ohne uns Gedanken über schlechten/schmutzigen Diesel machen zu müssen.

3. Wie/wo bekommt man den Toyota Hilux 4.0 Benziner V6 in Deutschland?
Eigentlich wird der Toyota Hilux mit dieser Motorisierung in Deutschland nicht verkauft, denn die Fahrzeuge werden in Südafrika u.a. für die Arabischen Emirate gebaut. Es gibt allerdings ein paar Autohäuser in Deutschland, die Toyota Geländewagen aus dem Ausland importieren, u.a. auch den Hilux 4.0 Benziner V6. Dazu gehören die Firmen Extrem Fahrzeuge und Offroad Nestle, wo wir unseren Samu gekauft haben.
4. Wieviel wiegt das Fahrzeug mit eurer Ausstattung?
Das Fahrzeug wiegt inklusive Wohnkabine, uns und unserer vollen Reiseausstattung knapp 3 Tonnen. Damit haben wir immer noch ausreichend Spielraum für Zuladung, bevor wir die 3,5 Tonnen überschreiten.

5. Habt ihr die Wohnkabine selber gebaut?
Leider nein. Unsere Wohnkabine ist eine Absetzkabine der Firma Exkab, die passgenau zum jeweiligen Pickup-Basisfahrzeug fertigen. Die Grundkonstruktion besteht aus Aluminiumprofilrahmen, die mit sogenanntem Quintett-Warzenblech beplankt werden. Dadurch ist unsere Wohnkabine mit nur 510 Kilogramm Eigengewicht ein echtes Leichtgewicht unter den Expeditionskabinen und bietet für zwei Personen dennoch verhältnismäßig viel Wohnkomfort.
6. Was kostet der Toyota Hilux mit diesem Aufbau?
Der Grundpreis für den Toyota Hilux 4.0 Benziner V6 liegt bei etwa 40.000€. Die reisefertigen Exkab-Wohnkabinen beginnen preislich bei etwa 30.000€. Gebraucht ist es natürlich günstiger.

7. Wo findet man solch ein Expeditions-Reisemobil gebraucht?
Wir haben tatsächlich auch sehr lange nach einem gebrauchten 4×4-Expeditions-Camper gesucht. Ein paar wenige dieser Fahrzeuge findet man natürlich auf den gängigen Foren Autoscout24 oder Ebay. Spezialisiert auf den Verkauf von gebrauchten Expeditionsfahrzeugen hat sich aber das Explorer-Magazin.
8. Welche Versicherung habt ihr für das Fahrzeug abgeschlossen?
Wir haben die KfZ-Haftpflicht und eine Vollkasko Versicherung, sowie den Zusatz Wohnmobil Schutz Komfort über Jahn + Partner bei der Nürnberger Versicherung abgeschlossen. Der Toyota Hilux fällt hier pauschal mit aber auch ohne Wohnkabine unter die Fahrzeugart „Campingfahrzeuge“. Er ist auch versichert, sollten wir die Wohnkabine einmal absetzen. Der Versicherungsschutz besteht Europaweit, sowie auch in Marokko, Tunesien und der Türkei. Er kann bei Bedarf aber weltweit ergänzt werden.

9. Habt ihr eine Rückfahrkamera? Wenn ja, welche?
Ja, wir haben neuerdings eine selbst montierte Rückfahrkamera, die kabellose, solarbetriebene Digital-Rückfahrkamera CS2 von Auto Vox. Funktioniert einwandfrei für den Blick hinter das Fahrzeug beim Rückwärts fahren. Im Bildschirm angezeigte Parklinien helfen dabei, die Abstände richtig einzuschätzen.
10. Welche Lebensmittel habt ihr immer dabei? Was kann man gut kochen?
Zur Grundversorgung gehören bei uns Müsli, Obst, Eier, Brot, Porridge jeglicher Art, auch herzhaft mit Tomaten und Schafskäse, Nudeln mit Pesto oder einer Tomatensauce plus wahlweise Würstchen oder Thunfisch, und (Risotto-) Reis. Hier und da mal ein Stück Fisch oder Fleisch gebraten.

11. Wie macht ihr das mit Toilette und Dusche unterwegs?
Wir haben keine Nasszelle in unserer Wohnkabine. Dementsprechend müssen wir entweder die vorhandene Außendusche benutzen oder alle paar Tage auf einem Campingplatz duschen. Das hat auf den Reisen bisher wunderbar funktioniert.
Als Toilette haben wir derzeit eine Ex-Trockentoilette aus pulverbeschichtetem Aluminium dabei. Das ist ein ganz primitiver grauer Würfel mit Loch, in/über den man eine Tüte zum Auffangen der Fäkalien stülpt. Praktisch dafür sind die Superbag-Toiletteneinlagen-Beutel, die schon einen Superabsorber enthalten, der die Fäkalien verfestigt und ihren Geruch einwandfrei neutralisiert. Diese Beutel kosten allerdings 3€ pro Stück. Daher haben wir zusätzlich normale Müllbeutel und Kleintierstreu dabei. Nach dem Geschäft wird der Beutel verknotet und im nächsten Restmülleimer entsorgt.

12. Schlaft ihr auch bei schlechtem Wetter im Hubdach?
Ja, bisher haben wir jede Nacht im Fahrzeug im Hubdach geschlafen, selbst bei Starkregen und Sturm am Nordkap. Die Zeltbahn aus AirtexTOP ist absolut wasserdicht und extrem strapazierfähig. Für noch extremere und vor allem kältere Wetterverhältnisse haben wir inzwischen aber auch noch eine zweite Zusatz-Zeltbahn, die wir außen an einer Kederschiene vor der eigentlichen Zeltbahn anbringen können. Das ermöglicht uns eine zusätzliche Isolierung der Wohnkabine.
13. Wie haltet ihr es auf Reisen zu zweit auf so beengtem Raum aus?
Bisher ganz gut. In so beengten Verhältnissen muss natürlich alles einen vorgesehenen Platz haben. Da wir beide relativ ordentliche Menschen sind, fällt es uns nicht schwer, das beizubehalten. Und natürlich spielt sich das meiste bei dieser Art des Reisens draußen ab. Aber wir haben auch schon drinnen gekocht, Filme geguckt, gelesen und gearbeitet. Wir finden das sehr gemütlich. Etwas Geduld, Gelassenheit und gerechte Aufgabenverteilung hilft natürlich. Aber das ist ja zu Hause auch nicht anders.

14. Welche Reiseziele wollt ihr mit Samu in den kommenden Jahren bereisen?
Corona-bedingt werden wir uns wohl vorerst in Europa aufhalten. Nachdem wir mit Samu letztes Jahr ausführlich in Norwegen und Schweden auf Jungfernfahrt waren, wollen wir diesen Sommer in die Pyrenäen reisen. Osteuropa und dort vor allem Serbien steht auch weit oben auf der Liste. Island definitiv und vielleicht Marokko. Langfristig planen wir eine Tour durch Zentral-Asien in die sogenannten Stan-Länder und durch Russland bis in die Mongolei. Und irgendwann wollen wir ihn nach Nordamerika verschiffen, ausführlich Kanada und die USA bereisen und über die Panamericana bis nach Südamerika fahren. Sehr verliebt haben wir uns dort nämlich in die kargen Weiten Argentiniens.
15. Welche Apps benutzt ihr für die Stellplatzsuche?
Unser absoluter Favorit bisher ist die App park4night. Außerdem benutzen wir StayFree, VanlifeLocation und iOverlander. Manchmal reicht aber auch ein Blick in GoogleMaps oder natürlich aus dem Fenster 😉

Zusatzfrage: Würdet ihr euch wieder für genau dieses Fahrzeug entscheiden?
Auf jeden Fall! Bisher haben wir bis auf den hohen Benzin-Verbrauch noch keinen Nachteil an Samu entdeckt. Er ist ein bisschen die Eierlegende Wollmilchsau. Mit seinem Fahrwerk und seiner Größe kommen wir sowohl Offroad als auch in Städten überall hin. Da die Wohnkabine nicht übersteht, parken wir damit sogar auf ganz normalen Parkplätzen für PKW. Dennoch bietet sie uns ausreichend Wohnkomfort. Der Vorteil einer Absetzkabine ist außerdem, dass wir den Pickup theoretisch auch als Alltagsfahrzeug zu Hause benutzen können. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie haltbar alles ist. Aber derzeit freue ich mich darauf, endlich wieder losfahren zu können und neue Abenteuer zu erleben!
Pinne diesen Beitrag auf Pinterest!
Kommentar verfassen