Als wir aus dem kleinen Flughafengebäude treten, fühle ich mich versetzt in eine meiner Lieblingsserien aus Kindheitstagen, die „Klinik unter Palmen“. Ein paar Holzhütten, einige Jeeps und…Palmen, soweit das Auge reicht! Ich weiß nicht, woher meine große Liebe zu Palmen stammt, aber ich bin mir sicher, diese schreckliche Arztserie nur wegen der exotischen Bilder von Palmen an weißen Stränden geschaut zu haben 😀

Mein Herz macht Sprünge, und ich bin sofort verliebt in diesen traumhaften Ort! Als wir dann auch noch von unserem Hotel mit bunt bemalten Oldtimer-Bussen abgeholt werden, ist mein Tag perfekt. Daniel verdreht die Augen vor lauter kitschigem Klischee, und ich muss lachen.

Schnell verstauen wir unsere Duffle-Bags im Bus, und schon setzt er sich auf der Ngapali Main Road in Bewegung, der einzigen Straße, die den Flughafen Thandwe mit dem 6 Kilometer entfernten Ngapali Beach verbindet.
Nur etwa 6 Hotels liegen entlang dem langen Strandstreifen, wir kommen im Sandoway Beach Resort unter. Neben dem Tourismus ist der Fischfang hier immer noch Haupteinnahmequelle der Einheimischen.
Und dachte ich schon, mein Tag kann gar nicht mehr besser werden, springe ich bei der Ankunft im Hotel und beim ersten Anblick des Strandes und des türkis schimmernden Meeres vor Glück in die Luft. Ich bin im Paradies (siehe Titelbild).
Zunächst beziehen wir unseren zweistöckigen Bungalow mit Veranda zwischen Teichen und Palmen, in einer wunderschönen Gartenanlage – auch die Hotelanlage ist ein Traum! -, um uns dann sofort zum Strand aufzumachen. Jeder Bungalow hat seinen eigenen Sonnenschirm mit zwei bequemen Liegen. Welch ein Luxus, wenn ich da an morgendliche Handtuch-Reservier-Schlachten auf Mallorca oder Djerba zurück denke 😀
Tagsüber laufen immer wieder einheimische Frauen mit Körben voller exotischem Obst vorbei, welches wir ihnen als Nachmittags-Snack gerne für wenige Kyat abkaufen. Wer nun an lästige, laute Strandhändler wie in Nordafrika oder Sri Lanka denkt, Fehlanzeige! Hier wird man vollkommen in Ruhe gelassen, nicht einmal angesprochen, wenn man nichts haben möchte.

Am Abend verlassen wir das Resort, um auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einem der kleinen, einfachen Restaurants der Einheimischen fangfrischen Fisch zu genießen. Für umgerechnet 5€ bekommt man hier die leckersten Meeresspezialitäten. Zusammen mit einem „Myanmar Bier“ der perfekte Abschluss eines langen Strandtages.
Am nächsten Morgen fahren wir noch vor Sonnenaufgang mit den hervorragenden Mountainbikes des Resorts durch das noch schlafende Dorf Ngapali bis zum Ende der Ngapali Main Road, wo es eine kleine Bootsanlegestelle gibt. Während sich der Horizont langsam rot färbt, können wir den Bewohnern des Dorfes bei der Morgentoilette zuschauen. Das „Badezimmer“ ihrer traditionellen Stelzenhäuser liegt immer im hinteren, offenen Teil zum Wasser. Kinder rufen uns, wie überall in Myanmar, freudestrahlend den Gruß „Mingalaba“ zu. Obwohl die Rückseite des Traumstrandes alles andere als paradiesisch aussieht, erleben wir hier so viele glückliche und fröhliche Menschen, wie selten zuvor auf unseren Reisen.

Auch als wir auf dem Rückweg zum Hotel über den kleinen Markt des rustikalen Fischerdorfes schlendern, und zeitweise Kindertrauben um uns herum schwirren, weil ich ein paar Süßigkeiten aus meinem Rucksack „zaubere“, erleben wir eine unglaubliche Offenheit und Freundlichkeit der Menschen. Hier hat der Tourismus und das Auftreten wohlhabenderer Westler das Verhalten und die Reaktionen der Einheimischen noch nicht verdorben, hier erlebt man noch das sehr ursprüngliche Myanmar, den traditionellen Alltag der Fischer und deren Familien.

Nach dem Frühstück und ein paar Stunden Sonnen und Baden am Traumstrand ziehen wir dann am Nachmittag zu Fuß über den Strand noch einmal los Richtung Dorf. Fischerboote schaukeln auf dem azurblauen Meer vor einer kleinen, goldenen Pagode, die auf einem Felsen mitten im Meer errichtet worden ist.

Die Fischer trocknen und sortieren den Fang des Tages direkt am Strand, und dazwischen spielen Kinder. Stundenlang beobachten wir das Treiben in dieser einmaligen Atmosphäre.

Ein paar Teenager-Jungs freuen sich über Daniels fotografische Aufmerksamkeit und posieren wieder und wieder, um sich die Bilder danach anzugucken und sich darüber zu amüsieren.

Später am Abend werden wir mit einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt.

So oder so ähnlich könnte das Leben für mich wochenlang weiter gehen. Aber nach drei Nächten setzen wir unsere Reise fort, wollen noch tiefer in das unbekannte, ursprüngliche Myanmar vordringen, in den Norden des Landes zum Volk der Chin (Expedition Mrauk U – Myanmar abseits der Touristenpfade).
Fazit:
Für uns hat in Ngapali Beach einfach alles gepasst! Vor allem das Verhältnis aus Entspannung am Strand und Erlebnissen bzw. Kontakt zu den Einheimischen war ideal. Alles ist noch sehr ursprünglich und unberührt – Ngapali wird oft als das Thailand vor 30 Jahren bezeichnet -, es gibt keine lärmenden Jetskis, keine Bettenburgen oder nervige All-Inclusive-Animation. Hier kann man sich wirklich erholen.
Wissenswertes:
Reisezeit? 7.-10. Januar 2015. Achtung: Ngapali Beach lässt sich nur während der Trockenzeit von Mitte Oktober bis Ende Mai gut bereisen.
Anreise? Mit dem Flugzeug von Yangon, Bagan, Mandalay, Heho oder Sittwe zum Flughafen Thandwe. Es gibt einen Bus von Yangon, der allerdings 11 Stunden braucht. Weitere Informationen gibt es hier.
Wieviel Zeit einplanen? Idealer Weise würde ich 4-5 Nächte in Ngapali Beach einplanen.
Wohnen? Es gibt 6 Hotels/Resorts direkt am Strand. Wir waren im Sandoway Beach Resort, absolute Empfehlung!
Du planst gerade eine Reise nach Myanmar und hast Fragen? Oder warst du schon einmal in Myanmar und kannst andere Traumstrände empfehlen?
Lass´ es mich wissen und hinterlasse mir gerne einen Kommentar! Deine Julia
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17. Juni 2018 at 22:32
Ich war 2011 dort im Bayview Beach Resort und habe es genau so empfunden wie Ihr – einfach traumhaft. Es freut mich sehr, dass sich dort offensichtlich noch nichts verändert (verschlechtert) hat, ich würde gerne wieder mal hinfahren.
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18. Juni 2018 at 10:11
Liebe Monika,
uns geht es ebenso: Nach Ngapali wollen wir unbedingt noch einmal! Ja, hoffen wir, dass es sich seine Ursprünglichkeit erhalten kann…
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24. November 2019 at 20:18
Hallo,
das klingt sehr gut und interessant. Im Februar/März 2020 werden wie in Myanmar unterwegs. Beim letzten kurzen Besuch waren wir am Ngwe Saung Strand. Dort war es auch sehr schön. Dieses Mal wollen wir nach Ngapali und bin dabei Informationen zu sammeln.
Lg
Thomas
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24. November 2019 at 20:37
Hallo Thomas,
lieben Dank für deinen Kommentar. Es ist einfach immer schön, wenn man auch mal eine Rückmeldung zu seinen geschriebenen Artikeln bekommt 🙂 Und wenn ich dir weiterhelfen konnte, umso besser!
Gute Reise und LG, Julia
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24. November 2019 at 21:07
Hallo Julia,
danke das werde ich sicher machen, falls ich fragen habe.
Lg
Thomas
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