Zum Abschluss unseres großen Roadtrips durch Alaska und Yukon im Sommer 2023 wollen wir 4 Tage in Alaskas Hauptstadt Anchorage verbringen. Natürlich hatte auch ich vorab gelesen, dass sich ein längerer Aufenthalt in Anchorage eher nicht lohnen soll. Generell sind wir zum Fotografieren aber sehr gerne in Städten unterwegs, und so erhoffen wir uns auch von Anchorage ein paar interessante Ecken, vielleicht sogar einige Lost Places sowie ein bisschen städtische Infrastruktur nach 4 Wochen einsamer Natur in den Weiten Nordamerikas. Ob unsere Vorstellung eingetroffen ist und wie lange wir wirklich in Anchorage geblieben sind, verrate ich dir nun, zusammen mit allen unseren persönlichen Tipps und Sehenswürdigkeiten für einen Aufenthalt in der mit 290.000 Einwohnern einzigen Großstadt Alaskas, im folgenden Beitrag.

Zum Brunchen ins Snow City Café nach Anchorage Downtown

Wir beginnen unseren ersten Tag in Anchorage mit einem ausgiebigen Frühstück im Snow City Café, dem wohl angesagtesten Brunch-Lokal der Stadt. Mit Eggs Benedict, Buttermilk Pancakes und Snow City Granola stärken wir uns in gemütlicher Atmosphäre für unseren bevorstehenden Sightseeing-Tag. Die Portionen sind typisch amerikanisch groß, die Preise hoch, aber alles ist sehr schmackhaft und angeblich lokal produziert.

Tipp: Das Café hat täglich von 7-15 Uhr geöffnet. Du solltest unbedingt vorab einen Tisch reservieren, wenn du nicht in der langen Warteschlange vor dem Eingang oder auf der Online-Waitinglist stehen möchtest!

Arktische Geschichte und Kultur im Anchorage Museum

Nur wenige Minuten fußläufig vom Café liegt das architektonisch interessante, moderne Gebäude des Anchorage Museum, in dem Kunst- und Kulturgegenstände zur Geschichte Alaskas ausgestellt werden. Ich gebe ja immer wieder zu, dass wir absolute Museums-Muffel sind, weshalb es uns auch hier nur in den schicken Eingangsbereich und Museums-Shop verschlagen hat, da es während unseres Besuchs in Anchorage immer wieder stark regnete. Dennoch möchte ich das Museum hier nicht unerwähnt lassen, da sich ein Besuch der Ausstellung bestimmt auch lohnt.

Street-Art in Anchorage Downtown

Als es draußen wieder etwas aufklart, laufen wir weiter durch Downtown. Uns waren schon auf der Fahrt in die Stadt einige riesige, kreative, bunte Street-Art-Murals an vielen Fassaden entlang der 4th and 5th Avenue und in entsprechenden Querstraßen aufgefallen, die wir nun nach und nach ablaufen und fotografieren. Die Szenen stammen alle irgendwie aus der Geschichte und Kultur Alaskas. Da ist zum Beispiel die riesige Wyland-Whaling-Wall mit schwimmenden Grönland- und Beluga-Walen und anderen Meerestieren, gestaltet vom bekannten Mural-Künstler Robert Wyland. Oder auch Szenen aus dem Leben der Indigenen Alaskas sowie Landschaften und Portraits. Die meisten Murals sind von Künstlern aus Anchorage gestaltet, die in das Leben der insgesamt recht tristen, grauen Stadt ein bisschen Farbe bringen wollten.

Tipp: Eine ausführliche Beschreibung und Street-Art-Tour entlang aller Murals in Anchorage bekommst du auf der Seite Visit Anchorage Alaska.

Shopping in der 5thAvenue-Mall

Da es immer weiter regnet, verziehen wir uns am Nachmittag in das größte Einkaufszentrum von Anchorage, die 5thAvenue-Mall, gelegen mitten in Downtown. Das Angebot der Läden in der insgesamt recht übersichtlichen, ungemütlichen Mall ist überwiegend genauso trist wie die Stadt. Lediglich der riesige Outdoor-Ausstatter im Untergeschoss hat ein unschlagbares Angebot an Waren, die man in Alaska eben braucht. Von Wanderschuhen über Outdoor-Kleidung und -Ausstattung hin zu Taschen und Rucksäcken. Wir stöbern eine Weile, kaufen letztendlich aber nichts. Und uns schwant bereits, dass wir womöglich keine weiteren drei Tage in Anchorage verbringen werden.

Dinner im Restaurant Orso Anchorage

Nach einer kurzen Pause in unserer Unterkunft werfen wir uns in frische, trockene Kleidung und fahren noch einmal nach Downtown, um den Abend in einem schönen Restaurant zu verbringen. Nach mehreren Wochen zwischen wahlweise Selbstverpflegung oder amerikanischem Fast Food sehnen wir uns nach einem richtig guten Abendessen und einem Glas Wein. Beides verspricht das italienische Lokal Orso, wo wir einen wirklich schönen, stimmungsvollen Abend mit hervorragendem Essen verbringen.

Tipp: Auch hier sollte man vorab reservieren!

Fazit:

Anchorage lohnt sich leider tatsächlich nicht für einen längeren Aufenthalt. Noch am selben Abend buchen wir spontan für unsere verbleibenden drei Nächte in Alaska eine Holzhütte an einem See auf der südlich von Anchorage gelegenen Kenai-Peninsula. Nicht nur hat die Stadt einfach nicht viel zu bieten, auch das Wetter ist hier besonders oft grau und regnerisch. Außerdem haben wir bereits nach 24 Stunden städtischer Infrastruktur die einfach unbeschreibliche, einsame Natur Alaskas schon wieder vermisst, weshalb wir noch einmal los sind in die Wildnis. Aber das erzähle ich in einem anderen Beitrag.

Wissenwertes:

Reisezeitraum? 16.-18. Juli 2023

Anreise? Wir sind mit Condor von Frankfurt über Seattle nach Anchorage geflogen. Im Sommer gibt es 2x in der Woche auch Direktverbindungen. Die Flugzeit beträgt insgesamt etwa 10 Stunden.

Quartier? Wir waren außerhalb der Stadt in der Nähe des Flughafens im B&B Jewel Lake untergebracht. Die Zimmer im Keller sind stickig und dunkel, die Besitzer waren übers Wochenende weg und niemand ansprechbar. Die Fahrt ins Zentrum mit dem Auto dauert etwa 15 Minuten. Pluspunkt ist die große Gemeinschaftsküche, in der man sich jederzeit am Kühlschrank bedienen kann. Hotels in Anchorage Zentrum waren zumindest während unseres Reisezeitraums unbezahlbar, deshalb sind wir hierher ausgewichen. Ich würde das Quartier aber ehrlich gesagt nicht empfehlen und selber nicht nochmal buchen.

ideale Aufenthaltsdauer? Ich würde sagen, Anchorage eignet sich gut für 1-2 Nächte nach der Ankunft in Alaska und eine weitere Nacht vor dem Rückflug. Mehr Zeit braucht man eigentlich nicht, um die Stadt zu erkunden. Bei besserem Wetter wären wir auch noch den Anchorage Coastal Trail, einen 18 Kilometer langen Wanderweg entlang der Küste von Anchorage, gelaufen. Bei Dauerregen hatten wir dazu keine Lust.

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