Hand aufs Herz: Hast du schon einmal etwas vom Dahner Felsenland gehört? Mir war die Landschaft im Landkreis Südwestpfalz bislang völlig unbekannt. Umso erstaunter war ich daher, als ich während meiner spontanen Recherche zu Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps für Rheinland-Pfalz Fotos wirklich spektakulärer Gesteinsformationen zu sehen bekam. Solche roten, beeindruckenden Sandsteinfelsen haben wir bisher auf unseren Reisen in den USA, in Australien und Argentinien erlebt, aber hier in Deutschland?! Schnell stand daher fest, dass wir die Region im Naturpark Pfälzerwald, südöstlich der Stadt Pirmasens, während unseres Roadtrip Rheinland-Pfalz: Felsen, Weine und Lost Places im Februar 2021 besuchen müssen. In diesem Beitrag gebe ich dir einen Eindruck, welche fantastischen Naturwunder im Dahner Felsenland auf dich warten.

Das landschaftliche Wahrzeichen Teufelstisch

Der sogenannte Teufelstisch von Hinterweidenthal ist ein 14 Meter hoher, tischähnlicher Pilzfelsen im südlichen Pfälzerwald. Er ist der größte und beeindruckendste der insgesamt 20 solchen Pilzfelsen in der Region. Daher zählt er zu den landschaftlichen Wahrzeichen im Dahner Felsenland. Bereits bei der Abfahrt von der Bundesstraße 10 fällt er uns oberhalb im Wald liegend auf. Ein kurzer, etwa 20minütiger Aufstieg führt uns dann vom Parkplatz beim Erlebnispark Teufelstisch relativ schnell auf den 284 Meter hohen Bergrücken, auf dem der markante Felsen liegt. Oben angekommen lichten wir den Buntsandsteinfelsen, der an einen einbeinigen Tisch mit einer überdimensionierten 3-4 Meter dicken Tischplatte erinnert, erst einmal fasziniert von allen Seiten mit unseren Kameras ab. Wir sind ehrlich begeistert, welches Werk die Erosion über Jahrtausende hier geschaffen hat.

Danach laufen wir auch noch weiter zu den ganz in der Nähe des Teufelstisches liegenden auffälligen Felsformationen Teufelsschmiede und Teufelsküche, die aber längst nicht so fotogen sind wie der riesige Pilzfelsen.

Wanderung auf dem Rumberg-Steig und Lost Place Area 1

Nach einer ruhigen, aber kalten Nacht auf einem abgelegenen Waldparkplatz in unserem Offroad-Camper Samu wollen wir am zweiten Tag im Dahner Felsenland auf dem 11,2 Kilometer langen Rumberg-Steig wandern. Diese etwa 4-5 stündige Wanderung beginnt und endet auf dem Dorfplatz von Ludwigswinkel. Dort, gegenüber dem Gasthaus zum Landgrafen, gibt es sogar einen kostenlosen Parkplatz, auf dem wir Samu parken. Danach folgen wir den orangefarbenen Markierungszeichen, die den Rumberg-Steig ausweisen, zunächst durch den Kurpark und dann relativ schnell in den Wald. Der Weg führt bald durch das ehemalige Militärgelände Area 1, wo wir bei einem spannenden, verlassenen Gebäude, einem ehemaligen Atomwaffenlager, eine Pause zum Fotografieren einlegen. Als Fans solcher Lost Places schwingen wir begeistert die Kameras.

Danach beginnt der relativ steile Anstieg zum Gipfel des Rumbergs. Nach etwa 45 Minuten oben angekommen, erwarten uns auf dem langgezogenen Bergrücken des Rumbergs mit den fünf turmartigen Rumberg-Felsen die ersten tollen Felsformationen, die uns u.a. an Skulpturen von Tony Cragg erinnern. Sie heißen Ostfels, Lochfels, Wespenfels, Habichtsfels und Kastenfels. Unglaublich, was die Natur hier geschaffen hat!

Etwa zwei Kilometer weiter liegt noch der Spitze Felsen. Danach folgt eine längere Talpassage, bevor ein schmaler Pfad hinauf zum Guggebühl führt, einem Berg mit mächtigem Felsmassiv auf der Ostseite.

Das letzte Stück der Wanderung führt idyllisch entlang mehrerer Weiher zurück zum Ausgangspunkt, wo wir uns am Trinkwasserbrunnen abkühlen und erholen und sogar unsere Wasservorräte für den Camper auffüllen können.

Weitere Wanderungen im Dahner Felsenland

Wenn du wie wir nach zwei Tagen noch nicht genug von monumentalen Sandsteintürmen hast, stehen dir noch einige weitere Wanderungen im Dahner Felsenland zur Verfügung. Insgesamt zwölf Premiumwanderwege bietet das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Und auf schmalen, verwunschenen Pfaden durch bunte Wälder, offene Täler und hübsche Dörfer lassen sich nicht nur Felsen, sondern auch malerische Burgen und sagenumwobene Burgruinen entdecken. Insgesamt ein überaus spannendes Reiseziel in Deutschland!

Wissenswertes:

Reisezeitraum? 23.-24. Februar 2021

ideale Aufenthaltsdauer? Ich denke, man kann sich gut 4-6 Tage in der Region aufhalten, wenn man wanderbegeistert ist.

Anreise? Das Dahner Felsenland liegt etwa 80 Kilometer östlich von Saarbrücken und 75 Kilometer westlich von Karlsruhe. Am schnellsten geht die Anreise mit dem PKW, auch um flexibel die Startpunkte der Wanderungen anfahren zu können. In den Ferien und an Wochenenden gibt es mit dem Bundenthaler und dem Felsenland-Express allerdings auch zwei Ausflugszüge, die von Karlsruhe und Mannheim aus ins Dahner Felsenland fahren.

Wohnen? In den Dörfern im Dahner Felsenland gibt es zahlreiche kleine Hotels und Ferienwohnungen, auch einige Campingplätze haben wir gesehen. Da wir allerdings während des Corona-Lockdowns unterwegs waren, hatte natürlich alles geschlossen. Wir haben uns daher mit unserem Offroad-Camper über Nacht auf einem abgelegenen Parkplatz im Wald versteckt.

Unbedingt probieren? Die deftige Pfälzer Küche mit Spezialitäten wie Kartoffelsuppe mit Zwetschgenkuchen, Saumagen, Leberknödel mit Sauerkraut, grobe Bratwurst, Pfälzer Leberwurst und Blutwurst. Die sogenannte Pfälzer-Platte in Ausflugslokalen bietet von alldem etwas.

Achtung: Das Dahner Felsenland liegt sehr nah an der französischen Grenze. Wir hatten eigentlich überall extrem schlechten bis gar keinen Handyempfang!

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